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Mein Bonsai-Garten auf der Dachterrasse

Als ich mit Bonsai begann, wohnte ich in einer Berliner Hochparterrewohnung, und meine Bonsai waren eingezwängt in einem Doppelfenster. Es entwickelte sich schnell ein zweidimensionaler Wuchs, der wenig Freude machte.
Dann konnte ich in eine Dachgeschosswohnung mit Dachterrasse umziehen.
Die Dachterrasse ist 15 qm groß, zeigt Richtung Westen und hat einen dreieckigen Grundriss. Super, genau das richtige für mich.
Mein Ziel war einen Dachgarten mit Bonsai zu gestalten, wo auch immer etwas blüht.

Auch sollte zum Nachbardach etwas Sichtschutz sein, damit das hässliche Dach verdeckt ist. Der viele Wind und die große Hitze im Sommer stellen aber besondere Anforderungen.
Dies ist der Blick zum Nachbarn.

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Die Bonsai auf der Brüstung zum Nachbardach stehen alle auf mit Kunststoffklötzern gefüllten Wasser-schalen. Darin sammelt sich Wasser, das durch seine Verdunstung an heißen Tagen die Luftfeuchtigkeit um die Bonsais erhöht. Denn hier auf der Brüstung wirkt der Wind besonders stark und trocknet die Pflanzen zusätzlich aus.
Die improvisierten Strohhalm-Abflüsse verhindern, dass die Pflanzen nach längerem Regen im Wasser stehen.

Vor den Zimmern habe ich mit einer Blumentreppe Platz für weitere Bonsais geschaffen.

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Richtung Straße stehen die Bonsai auf Brettern, die auf Blumenkübeln aufliegen. Das schafft mehr Raum und in den Kübeln können Stauden, Rosen etc. wachsen.

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Das Zusammenspiel von Stauden und Bonsai ergibt manchmal sehr ungewöhnliche Anblicke.

Hier schiebt eine Frühlingsanemone ihre Blüte durch das rote Laub des frisch ausgetriebenen Acer palmatum.

Zeitweise kann man die Bonsais zwischen den ganzen andern Pflanzen kaum noch sehen.
Aber der Duft des Flieders ist einfach wunderbar.
Flieder im Kübel würde ich mit meinen Erfahrungen heute allerdings niemandem empfehlen.
Flieder wurzelt sehr stark und muss daher häufig umgetopft werden und das ist eine Knochenarbeit.
Nach zwei Jahren ist die 90 Liter „Bautuppe“ in der er wächst total durchwurzelt. Da er nicht mehr aus dem Tuppe zu bekommen ist, wird die Tuppe im späten Herbst mit einem Elektrofuchsschwanz vom Wurzelballen abgesägt. Danach wird der Ballen ringsherum stark abgestochen und in eine neue Tuppe gepflanzt
.

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Um die ganze Wildnis etwas aufzulockern würde ich die Bonsais gerne auch auf die Brüstung zur Straße stellen. Da es aber keine Geländer gibt, ist die Gefahr eines Absturzes zu hoch. Selbst die Schalen mit dem Dachwurz werden bei jeder Windwarnung auf den Balkonboden gestellt. Aber das ist auch gut so, denn die vorhandenen Pflanzen machen auch so schon viel Arbeit. An trockenen heißen Tagen wird jeden Morgen ausgiebig mit einem Gartenschlauch gesprengt.

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In der Balkonecke steht neben der Erdkiste eine Wassertuppe wo bei Bedarf noch getaucht wird.
Im Herbst werden alle Bonsais für die Überwinterung in einen Folientunnel gestellt.
Da dafür die ganze Balkonfläche frei geräumt werden muss, geht das nur an Tagen mit wenig Wind.
Alle Pflanzen werden kurzzeitig auf der Brüstung geparkt.

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Im Winter ruht alles tief verschneit.

Der Tunnel, ein ganz gewöhnlicher Frühbeettunnel, wird mit dicker Blasenfolie gegen Wind und Kälte verkleidet und mit Verschattungsnetz gegen frühzeitige Erwärmung durch die Sonne abgedeckt.

An frostreien Tagen im Winter wird der Tunnel geöffnet und ggf. gewässert.

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 Je nach Wetterlage wird der Tunnel im Frühjahr ganz geöffnet

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oder wie in letzten Jahr, um den frühzeitigen Austrieb etwas zu bremsen, weiter mit dem Verschattungsnetz abgedeckt. Die Sonne wärmt die Pflanzen nicht so sehr auf. Der Austrieb verzögert sich und für das Umtopfen bleibt etwas mehr Zeit.

Auch wenn man es im Frühjahr kaum erwarten kann alles wieder schön aufzubauen, sollte man noch warten, damit einen ein später Wintereinbruch nicht überrascht.

Dabei werden der Erde, wegen der großen Hitze im Sommer, mehr wasserspeichernde Anteile (Lava, Torf) untergemischt als sonst bei Bonsai üblich.

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2003 im April sah es auf meinem Balkon so aus.

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Das Schöne an so einem Balkon-Bonsai-garten ist, dass man die Entwicklung wesentlich besser miterlebt.

Das Umtopfen vom dem Flieder ist mir nun doch zu viel geworden.
So habe ich den Baum verschenkt. Er steht nun im Vorgarten meiner Schwester und kann dort wachsen wie er will.

 

Nun stellte sich die Frage, welchen Baum ich stattdessen dort in einen 90 Liter Kübel pflanze. Er sollte einerseits langsam wachsen und trotzdem blühen und wenn es geht Früchte tragen.

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Ein Beitrag von Nicola
2010

Ich habe mich für einen Zierapfel entschieden. Die Sorte heißt Maypole und dient normalerweise im Apfelanbau als Befruchtersorte.

 

Er sieht zwar noch etwas klein aus aber er hat letztes Jahr schon sehr schön geblüht und im Herbst hatte er viele schöne pflaumengroße dunkelrote Äpfelchen mit knallrotem allerdings ziemlich saurem Fruchtfleisch.

Dem Apfelkompott gaben sie eine Superfarbe.

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